Über mich

Heinz-Ulrich Nennen, geb. 1955 in Rheine im Emsland, ist Professor für Philosophie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Schwerpunkte: Philosophische Psychotherapie, Mythen, Märchen und Metaphern; Psychogenese; Orientierungswissen, Ideengeschichte; Zeitgeist- und Diskursanalysen sowie Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium für Lehrer und Lehrerinnen.

Prof. Nennen veranstaltet Philosophische Cafés, u.a. den Philosophischen Salon im Literaturhaus Karlsruhe, die Philosophische Ambulanz in der Kulturküche in Karlsruhe und darüber hinaus eine Philosophische Praxis in Münster.

Studium der Philosophie, Soziologie, und Erziehungswissenschaften in Münster. – Promotion 1989, mit einer Dissertation unter dem Titel »Ökologie im Diskurs.«

Von 1993–2001 im Bereich Diskurs an der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Stuttgart. – Von 2002–2003 am Lehrstuhl für Technikphilosophie in Cottbus.

Habilitation 2003, mit einer Studie über die Sloterdijk–Debatte unter dem Titel »Philosophie in Echtzeit«. – Seit 2004 Hochschullehrer für Philosophie in Karlsruhe.

Lehrveranstaltungen: Philosophie – Europäische Kultur– und Ideengeschichte (EuKliD) – Ethisch–Philosophisches Grundlagenstudium (EPG), (Lehramt am Gymnasium) – Seminare zur Selbsterfahrung am House of Competence (HoC).

Themen: Philosophische Psychologie – Selbsterfahrung, Heldenreise – Mythen, Märchen, Meistererzählungen – Psychogenese, Ideengeschichte – Orientierungswissen, Selbstorientierung – Körper, Seele, Liebe, Selbst und Geist – Dialoge, Diskurse und Metaphern – Hermeneutik – Technikfolgenabschätzung – Zeitgeist– und Diskursanalysen.

 

Philosophie entsteht, wenn die Götter schlecht gedacht werden. — Inzwischen verlieren Religion und Tradition immer mehr Autorität. Aber die Fragen bleiben. Daher ist es kaum verwunderlich, daß in letzter Zeit gerade die Philosophie immer mehr Interesse erweckt, darf man sich doch von ihr versprechen, selbst zu den Einsichten zu kommen, die immer notwendiger werden.

 

Wenn herkömmliche Orientierungsweisen unsicher werden, dann sind vormals fraglose Fragen urplötzlich wieder offen. Philosophieren bedeutet, sich im Denken zu orientieren.

 

Es ist atemberaubend, was die Zivilisation aus Menschen macht: Die Natur wird ›gezähmt‹, kehrt aber im Innern der Städte als Wildnis zurück. Individuelle Selbstorientierung wird nötig, getrieben von einer bisher kaum beachteten Psychogenese. Alles beginnt mit der Stimme des Gewissens; inzwischen tragen wir die Götter in uns. — Grund genug, die einschlägigen Meistererzählungen erneut zu befragen.

 

Wir werden uns selbst besser verstehen, wenn wir die Mythen dazu bringen, uns neue, am besten »unsere« Antworten zu geben.

 

Mit dem Aufkommen der Städte entwickeln sich Menschen und Götter. Allmählich entsteht eine neue Souveränität in Fragen von Moral, Gefühl und Selbst. Der Weg führt vom ersten Gewissen bis zur multiplen Identität, immer auf der Suche nach Sinn, Glück und Geborgenheit.